Die Mursi sind ein nilotisches Volk im abgelegenen Südwesten Äthiopiens, in der Nähe der Grenze zum Sudan. Sie bewohnen ein Gebiet im Omo-Tal, einem Gebiet, das für seine ethnische Vielfalt bekannt ist.
Lebensweise: Die Mursi sind hauptsächlich Viehzüchter, wobei Rinder eine zentrale Rolle in ihrer Kultur spielen. Sie betreiben auch Ackerbau, hauptsächlich zur Selbstversorgung. Ihre Lebensweise ist stark von den jahreszeitlichen Schwankungen des Omo-Flusses abhängig.
Körpermodifikationen: Die Mursi sind bekannt für ihre charakteristischen Lippenplatten, die vor allem von Frauen getragen werden. Dabei wird die Unterlippe eingeschnitten und gedehnt, um schließlich eine Tonscheibe einzusetzen. Die Größe der Platte ist ein Zeichen für sozialen Status und Reife. Auch Narbenbildung ist ein verbreitetes Schönheitsideal.
Soziale Struktur: Die Mursi haben eine komplexe soziale Struktur mit verschiedenen Altersklassen und Ritualen. Rituelle Kämpfe (Donga) spielen eine wichtige Rolle bei der Klärung von Konflikten und der Stärkung der Gemeinschaft.
Bedrohung: Die Mursi sind durch verschiedene Faktoren bedroht, darunter die zunehmende Konkurrenz um Land und Ressourcen, die Auswirkungen des Klimawandels und der Bau des Gibe III-Staudamms, der die jahreszeitlichen Überschwemmungen des Omo-Flusses und damit ihre Lebensgrundlage beeinträchtigt. Touristische Einflüsse stellen eine weitere Herausforderung für den Erhalt ihrer traditionellen Kultur dar.
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